Samstag, 26. August 2017

Rezension "Sag kein Wort"

"Sag kein Wort" von Raphael Montes

 Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
  
Zum Inhalt:

Es geht in diesem Buch um Teo, einen Medizinstudenten, der nur wenige Bezugspersonen hat und eher ein Einzelgänger ist. Die einzige Person, bei der er das Gefühl hat ihr sein Herz ausschütten zu können und über seine Gefühle zu reden, ist Gertrudes. Gertrudes ist eine Frau, die ihren toten Körper der medizinischen Fakultät zur Verfügung gestellt hat und bereits als Leiche als Übungsobjekt für die Studenten herhält. Bis Teo auf einer Party, zu der er ursprünglich gar nicht gehen wollte, auf Clarice trifft, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Als klar wird, dass diese sich nicht für ihn interessiert, packt er sie in einen Koffer und entführt sie. Gemeinsam in einem abgelegenen Hotel fesselt er sie und glaubt, dass er sie auf diese Weise von sich überzeugen könnte. Doch für Clarice steht fest, dass sie für ihr Leben in Freiheit kämpfen wird.


Meine Meinung:

Für mich ist es ein absolut großartiges Buch, dass ich jedem Thriller- oder nicht-Thriller-Fan definitiv empfehlen würde. Auch für keine totalen Thrillerfans ist es meiner Meinung nach geeignet, da es nicht extrem brutal zugeht, sondern eher mit Gefühlen und Hoffnungen gespielt wird.
Ich finde es wirklich großartig gelungen, wie Teo eine Verwandlung vom beinahe harmlosen Einzelgänger zum fast schon skrupellosen Entführer wird, der alles versucht, um seine Traumfrau von sich zu überzeugen. Dass er dabei auf einem völlig falschen Weg ist und auch vor fesseln und Strafen nicht zurückschreckt und selbst trotz allem der Meinung ist, dass er das Richtige tun würde ist eine toll umgesetzte Idee. Die Art und Weise wie Teo denkt und handelt, ist überzeugend dargestellt und leicht zu verstehen, obwohl sie von realitätsfern sind. Er hat dadurch etwas von einem kompletten Psychopathen, der mir trotz allem auf seine eigene Art und Weise total sympathisch war. Auch Clarice ist sehr gut dargestellt, obwohl das gesamte Buch aus der Perspektive von Teo erzählt wird, wirkt es so, als wenn man total viele Details über sie und ihr Leben kennen würde. So schafft der Autor es, dass man mit Clarice mitfühlt und hofft, dass sie es irgendwie schafft sich aus ihrer scheinbar ausweglosen Situation zu befreien, während man gleichzeitig auch die Gedanken und Handlungen von Teo nachvollziehen kann.
Über die gesamte Dauer des Buches, angefangen mit der merkwürdigen Verbundenheit von Teo mit einer Leiche, die zum Sezieren für Studenten gedacht ist, ist eine großartige Spannung beinahe mit den Händen zu greifen. Zu keinen Zeitpunkt der Geschichte wird es langweilig oder ist die Handlung zu sehr in die Länge gezogen. Die Spannung baut sich wunderbar auf, bis wirklich zu den letzten paar Seiten. Erst da nimmt sie ab und lässt den Leser mit einem fast schon merkwürdigen Gefühl zurück, es ist als würde einem irgendetwas fehlen. 
Ich muss aber auch sagen, dass mir einige Teile übertrieben und unrealistisch vorkommen. Besonders das Ende wirkt auf mich ein bisschen an den Haaren herbeigezogen und sehr konstruiert. Komischerweise schadet dass meiner Meinung nach dem Buch überhaupt nicht, auch im Rückblick auf das Geschehen rund um Teo ist es für mich rundum gelungen, auch ein konstruiertes Ende schadet einem so guten Buch nicht. Ich vergebe also 5 von 5 Sternen und spreche eine Leseempfehlung für alle aus.



Details zum Buch:

 Titel - Sag kein Wort
Autor - Raphael Montes
Genre - Thriller
 Verlag - Limes
Preis - 19,99€
Seitenzahl - 320 Seiten

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